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Fatale Begierde, Christian Maerschmied

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Fatale Begierde (Erstveröffentlichung als "Die Raben") v. Christian Maerschmied

An einem eisigen Januarmorgen im Jahre 1895 stürzt eine aufgeregte Frau in ein Berliner Polizeirevier. In dem Haushalt, in dem sie arbeitet, hat sich ein unfassbares Drama abgespielt, eine Tragödie Shakespeare'schen Ausmaßes.

Den Augen der beiden ermittelnden Polizisten bietet sich ein erschütterndes Panorama der Liebe, die die vier Hausbewohner vereint...

 

Wörter: 8.075, 32 S.

Inhalt: Sex M/F, M/M, M/2F, Erotik, Menage a trois, erotische Geschichten, Kurzgeschichten, Verführung, bisexuell, schwul

 

Leseprobe:

Ich hatte gegen Mitternacht im Kaminzimmer vor dem durchdringend wärmenden Feuer ein wenig gelesen. Dabei musste ich auf dem Diwan eingeschlafen sein, das Buch noch in der Hand.
Als leise die Tür geöffnet wurde, schreckte ich auf. Katharina war ins Zimmer gekommen. Ihre langen, dunklen Haare waren flüchtig hinter dem Kopf zusammengebunden. Über ihrem spitzenverzierten weißen Nachtgewand trug sie einen tiefblauen Hausmantel mit Stickereien. Sie hielt ein Tablett in den Händen, darauf befanden sich eine Kanne, zwei Tassen sowie Honig und dunkler Kandiszucker in silbernen Schälchen.
„Guten Abend, Albert. Ich hatte Licht gesehen und dachte, du wärest noch wach“, sagte sie leise.
„Hallo, meine Liebe. Ja, ich muss beim Lesen kurz eingenickt sein. Solltest du nicht bei Franz sein?“
„Franz schläft. Wir haben uns geliebt und endlich schaut er einmal wieder friedlich aus. Ich selbst kann nicht schlafen und habe lange mit offenen Augen in seinem Arm gelegen und seinem Atem gelauscht. Um nichts in der Welt würde ich ihn jetzt aufwecken wollen.“
„Du hast Schokolade mitgebracht?“
„Ja, ich hoffte wir könnten uns ein wenig Gesellschaft leisten, aber wenn du schlafen möchtest, störe ich nicht weiter.“
„Nein, nein, wie könntest du mich stören.“
Ich stand auf und rückte der Freundin einen Sessel heran, so dass er mit dem Diwan einen Winkel vor dem Kaminfeuer bildete. Dazwischen ein niedriger Beistelltisch. Sie goss uns etwas Schokolade ein, während ich einige Scheite nachlegte. Dann saßen wir eine Weile schweigend da und sahen in die Flammen.
„Es ist seltsam“, begann sie schließlich. „Da haben sich wider alle Wahrscheinlichkeit vier so unterschiedliche Charaktere gefunden, die ähnlich geartete Schicksale durchlitten haben, es gibt Freundschaft, Anziehung, sogar Leidenschaft zwischen uns allen, und doch – trotz dieser ganzen schönen Begebenheiten will sich in mir kein neuer Lebensmut einstellen. Ich fühle so etwas wie Schuld, so als ob ich kalt bliebe, inmitten von Feuer wo ich eigentlich brennen sollte um euch anzustecken. So als ob ich unfähig wäre, euch Wärme und Kraft zu geben.“
Ich sah sie an, schüttelte langsam den Kopf und lächelte schwach. Katharina war unglaublich. Nur diese zierliche Frau stand noch mit ihrer Liebe zwischen uns und dem Unvermeidlichen, und sie wähnte sich schwach, kalt, unfähig. Ohne sie wäre Franz, der hünenhafte Franz, bereits zusammengebrochen. Und nachdem Charlotte in der Charité lag, und niemand wusste, wie es mit ihr weitergehen würde, fühlte ich mich kraftlos und hohl. Wenn mir jetzt noch Franz genommen würde…
„Katharina, Katharina“, sagte ich langsam, „sei versichert, dass du alles andere bist als unfähig, kalt oder schwach. Aber ich glaube, dass es gegen das, was uns zusammengeführt hat, einfach kein Mittel gibt. Wenn du nicht wärest, wir wären bereits jetzt nicht mehr hier. Und sollte sich doch noch alles zum Guten wenden, so ist das zu einem großen Teil dein Verdienst. Aber so wie Franz dich und mich liebt, so wie du Charlotte und Franz zugetan bist und von Charlottes und meiner Liebe zu euch ganz zu schweigen, gibt es für uns keinen Ausweg.“
Sie sah mich mit ihren großen, schönen Augen an. Ihr Blick wurde feucht, sie sprang auf und warf sich schluchzend in meine Arme. Ich hielt sie an mich gedrückt, strich über ihr Haar und versuchte sie zu trösten, aber ich konnte die Kaskaden aus ihren Augen nicht aufhalten. Meine Augen begannen zu brennen und meine Kehle zog sich zusammen.
Nach einer Ewigkeit hatte sie sich beruhigt.
„Dass all diese unwahrscheinlichen und so schönen Begebenheiten, diese starken Bande zwischen uns allen schließlich doch ins Nichts führen sollen, erscheint mir so… so traurig, so ungerecht“, brachte sie mit tränengetränkter Stimme hervor.
Ich seufzte. „Wer weiß, vielleicht geschieht ja noch ein Wunder…“, wandte ich mit brüchiger Stimme ein, glaubte aber selbst nicht daran.
Wir lagen noch eine Weile aneinandergedrückt da und sahen ins Feuer. Sie schlief ein und ich dachte noch, dass ich sie um nichts in der Welt jetzt aufwecken wollte.

Noch bevor ich zum zweiten Mal zu mir kam, diesmal aufgrund kleiner, abrupter Bewegungen und leisem Stöhnen, hatte ich Charlottes Parfüm in der Nase. Katharina bäumte sich sacht in meinen Armen auf. Ich lag noch so wie in dem Moment, als ich meine Augen geschlossen hatte, an die weich gerundete Lehne gestützt, das linke Bein auf der Liegefläche, das rechte auf dem Boden. Dazwischen, in meinen Armen, Katharina.
Eine weitere Welle der Anspannung lief durch sie hindurch, ihr Kopf sank zurück auf meine Schulter, sie stöhnte leise. Mein Glied begann sich an ihrem Rücken zu regen und ich öffnete die Augen. Sie lag zwischen meinen Beinen, ihr rechtes über das meine geworfen, das linke ausgestreckt. Der Hausmantel war offen, das Nachthemd bis zur Leibesmitte hochgezogen. Zwischen ihren weißen, im Feuerschein golden glänzenden Schenkeln, kauerte meine geliebte Charlotte.


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Diesen Artikel haben wir im Juli 2008 in unser Sortiment aufgenommen.


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