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Zauberhafte Verführung, Maren Frank

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Zauberhafte Verführung v. Maren Frank:

Eine neue Welt voller Magie und Abenteuer erwartet die junge Leah, als ihr verkündet wird, sie werde den Magier Shane heiraten und ihn in sein reich folgen. Und während sie dem neuen Leben entgegenfiebert, ahnt sie doch nicht, daß sie in einen Machtkampf zwischen mächtigen Zauberern geraten wird ...

Wörter: 26.363, 64 S.
Romance, Romantisch, Liebesroman, romantischer Roman, Abenteuer, Liebe, Fantasy

Leseprobe:

Während die Kutsche sich in die Luft erhob, spürte Sanya den schon bekannten Stich der Eifersucht. Zu gern wäre sie an Leahs Stelle gewesen. Nicht nur wegen Shane, auch wenn sie liebend gern eine leidenschaftliche Nacht mit ihm verbracht hätte. Aber durch diese Hochzeit würde Leah Herrin auf Arjandor sein, einem uralten Familiensitz, weit bekannt und berühmt. Sie würde an Einfluss und Ansehen gewinnen.
Leah saß ganz ruhig da, die Augenlider gesenkt. Sie sah so jung und hilflos aus, dass in Sanya schwesterliche Liebe und Mitleid das nagende Gefühl der Eifersucht verdrängten.
„Sieh mal, Leah!“, rief Sanya und zeigte aus dem Fenster.
Leah warf nur einen kurzen Blick hinaus. In der Ferne war Arjandor zu erkennen, der Besitz von Shanes Familie. Auf einem Hügel, dessen hellgrünes Gras in der Sonne leuchtete, stand das riesige Anwesen. Die Mauern des Haupthauses erhoben sich nicht unmittelbar vom Boden, sondern von einem Steinfundament. Vielleicht hätte der rechteckige Grundriss es klobig wirken lassen, wären da nicht die Türmchen gewesen, die zahlreich an den Seiten befestigt waren. Das höchste Türmchen war größer als die anderen und saß wie ein Herrscher auf seinem Thron auf dem Gebäude. Vermutlich konnte man von seinen Fenstern aus den ganzen Wald überblicken.
Die Giebel waren spitz, das Dach nicht aus Stroh, sondern aus dunkelroten Ziegeln gebaut. Sträucher wuchsen an den Seiten des Gebäudes, nicht wild wuchernd, sondern in Form geschnitten. Eine weiße Löwenstatue thronte neben dem Eingang.
Ein Stück daneben lagen die Stallungen, eine Scheune und ein Nebengebäude für das Gesinde. Auf einer Koppel grasten mehrere Pferde. Weit erstreckte sich das sattgrüne Gras.
Da könnte man lange spazieren gehen und hätte das Gelände immer noch nicht verlassen, dachte Leah. Sie lief gern durch die Natur, ließ den Wind mit ihrem Haar spielen und wenn es warm genug war, zog sie ihre Schuhe aus und ließ ihre nackten Fußsohlen von jungem Gras kitzeln.
Aber würde sie das überhaupt dürfen? Was, wenn Shane darauf bestand, dass sie im Haus blieb? Sie wusste so gut wie nichts über den Mann, den sie noch an diesem Tage heiraten würde. Shane war ein paar Mal bei ihnen zu Gast gewesen, aber sie waren stets nur kurz miteinander alleine gewesen. Und bei seinem letzten Besuch vor zwei Wochen hatte er sie geküsst.
Leah war so verschreckt gewesen, dass sie selbst abends im Bett noch daran gedacht hatte. Dabei war doch gar nichts passiert. Und fast hätte sie ihren Mund ganz von selbst geöffnet, als sie fühlte, wie Shanes Zunge mit leichtem Druck über ihre Lippen strich.
Sie entzog Sanya ihre Hände und berührte ihre Lippen. Wirklich unangenehm war es nicht gewesen, ungewohnt, ja. Und sie hatte gar nicht gewusst, wie sie reagieren sollte.
Die Kutsche hielt. Leah spähte aus dem Fenster und erkannte die elegante Erscheinung ihrer künftigen Schwiegereltern. Sie waren einige Male bei ihren Eltern zu Gast gewesen, hatten sich die zukünftige Braut ihres Sohnes angesehen und mit ihr gesprochen. Shanes Vater öffnete die Tür, reichte ihr eine Hand und half ihr heraus. Hinter ihr stiegen Sanya und ihre Eltern mit Hilfe eines Dieners aus.
„Wie bezaubernd schön du bist, Tochter“, sagte Gabriel und küsste sie auf die Stirn.
Schüchtern lächelte Leah zu ihm hoch. Shanes Vater war ein sehr großer Mann, dessen dunkles langes Haar von vielen silbernen Strähnen durchzogen war. In seinem dunkelblauen Cut war er eine beeindruckende Erscheinung.
„Du siehst ja ganz verschreckt aus, Kind“, sagte seine Frau freundlich und umarmte Leah. Für einen Moment genoss Leah es, sich an den weichen, warmen Körper drücken zu können. Rhianna sah sie aus hellblauen Augen an, die von vielen Lachfältchen umgeben waren, genau wie ihr Mund. Ihr Gesicht war von sanften, weichen Zügen geprägt.
Ein Stück weiter warteten Leahs Eltern und redeten so leise mit dem bei ihnen stehenden Shane, dass Leah kein Wort verstehen konnte.
Leahs Mund wurde beim Anblick von Shane ganz trocken. Er war größer als sie, fast einen ganzen Kopf.


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